Was für ein Buch!
Seit Tagen möchte ich etwas in diesen Blog über "Alles Licht, das wir nicht sehen" schreiben, doch dann lese ich lieber den Roman weiter und lasse mich durch die Höhen und Tiefen der menschlichen
Gefühlswelt tragen.
Oft haben die Szenen eine Wucht wie Tritte in die Magengrube. Meistens ist die Wirkung der Wortkraft aber glücklicherweise sehr bewegend (wie z.B. die Beschreibung des Foucaults Pendels auf der Seite
206 im Ebook).
"Und wahrscheinlich würde es auch noch weiterschwingen, wenn sie längst nicht mehr daran dachte, ein ganzes Leben gelebt hatte und gestorben war.
Jetzt kommt es ihr vor, als könnte sie das Pendel vor sich in der Luft hören: die große goldene Kugel, dick wie ein Fass, die immer, immer weiterschwingt und nie anhält. Und ihre ewige Wahrheit auf
den Boden zeichnet."
Vielen Dank für diesen wunderbaren Buchtipp! :-)
#2
Manfred(Samstag, 15 April 2017 09:58)
Vor dem Berliner Tor in Wesel (Richtung Innenstadt) steht seit dem vorigen Jahr ein Stadtmodell aus Metall. Wer davor steht und die kleinen Häuser mit dem Händen berührt und die Augen schließt, kann
sich leicht einfühlen in die Empfindungen der Marie-Laure. Diese weibliche Hauptfigur ist blind - und damit sie sich allein zurecht finden kann, hat ihr Vater ihr ein kleines Modell der Straßenzüge
der näheren Umgebung aus Holz gefertigt.
Das ist doch ein originelles und liebevolles Projekt!
#3
Doro(Montag, 17 April 2017 19:53)
Ein sehr interessanter Gedanke, Manfred. Jetzt habe ich auch endlich ein Foto für Karins Rezension zu "Alles Licht, das wir nicht sehen".
Wenn man sich dieses Stadtmodell aus Bronze ansieht, kann man sich vorstellen, wie der Erbauer des Modells vorher durch die Straßen läuft, sich die Häuser ansieht, Abstände abmisst und sich Gedanken
und Notizen macht.
In diesem Fall ist es der Bildhauer Egbert Broerken. Ein Besuch auf der Internetseite lohnt sicht.
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Doro (Montag, 10 April 2017 10:34)
Was für ein Buch!
Seit Tagen möchte ich etwas in diesen Blog über "Alles Licht, das wir nicht sehen" schreiben, doch dann lese ich lieber den Roman weiter und lasse mich durch die Höhen und Tiefen der menschlichen Gefühlswelt tragen.
Oft haben die Szenen eine Wucht wie Tritte in die Magengrube. Meistens ist die Wirkung der Wortkraft aber glücklicherweise sehr bewegend (wie z.B. die Beschreibung des Foucaults Pendels auf der Seite 206 im Ebook).
"Und wahrscheinlich würde es auch noch weiterschwingen, wenn sie längst nicht mehr daran dachte, ein ganzes Leben gelebt hatte und gestorben war.
Jetzt kommt es ihr vor, als könnte sie das Pendel vor sich in der Luft hören: die große goldene Kugel, dick wie ein Fass, die immer, immer weiterschwingt und nie anhält. Und ihre ewige Wahrheit auf den Boden zeichnet."
Vielen Dank für diesen wunderbaren Buchtipp! :-)
Manfred (Samstag, 15 April 2017 09:58)
Vor dem Berliner Tor in Wesel (Richtung Innenstadt) steht seit dem vorigen Jahr ein Stadtmodell aus Metall. Wer davor steht und die kleinen Häuser mit dem Händen berührt und die Augen schließt, kann sich leicht einfühlen in die Empfindungen der Marie-Laure. Diese weibliche Hauptfigur ist blind - und damit sie sich allein zurecht finden kann, hat ihr Vater ihr ein kleines Modell der Straßenzüge der näheren Umgebung aus Holz gefertigt.
Das ist doch ein originelles und liebevolles Projekt!
Doro (Montag, 17 April 2017 19:53)
Ein sehr interessanter Gedanke, Manfred. Jetzt habe ich auch endlich ein Foto für Karins Rezension zu "Alles Licht, das wir nicht sehen".
Wenn man sich dieses Stadtmodell aus Bronze ansieht, kann man sich vorstellen, wie der Erbauer des Modells vorher durch die Straßen läuft, sich die Häuser ansieht, Abstände abmisst und sich Gedanken und Notizen macht.
In diesem Fall ist es der Bildhauer Egbert Broerken. Ein Besuch auf der Internetseite lohnt sicht.
www.blinden-stadtmodelle.de