Der Geruch des Paradiesen / Elif Shafak

 

Elif Shafak erzählt eine vielseitige Geschichte, in der die großen Fragen nach Glaube und Religion aufgeworfen werden. Es geht im weitesten Sinne um Identität, Islam und Glaube. Nach jeder Seite und nach jedem Kapitel erhofft sich der Leser Antworten oder Lebenshilfen. Ihm werden viele verschiedenen Standpunkte und Ansichtsweisen eröffnet und er versteht immer mehr, dass Toleranz und Akzeptanz das Wichtigste sind.

 

Das kann Elif Shafak hervorragend vermitteln.

 

Im Buch wechseln immer wieder die Zeitebenen zwischen der Gegenwart (das Leben von Peri, einer erwachsenen Frau, in Istanbul 2016) und der Vergangenheit (ihre Studienzeit in Oxford). Der Leser erlebt ihre Kindheit, die sie mit zwei Brüdern verbringt, ihre Studienzeit und auch das Jahr 2016. Es werden Schicksale erzählt, der Leser steckt mittendrin, er fühlt und leidet mit.

 

"Man liebt sein Mutterland, kein Zweifel, doch manchmal kann es einen auch zur Verzweiflung bringen und verrückt machen. Aber ich habe auch gelernt, dass es für Schriftsteller und Dichter, für die nationale und kulturelle Grenzen da sind, um sie zu hinterfragen, in Wahrheit nur ein Mutterland gibt, tragbar und ewig. Das Land der Geschichten." Elif Shafak in ihrer Danksagung am Schluss des Buches

 

560 Seiten / 25 €

 

(Dorothea Münnich)